Die Zeile fiel mir gerade ein, als ich darüber nachdachte, wie ich den neuen Eintrag eröffnen könnte.
Ich hätte selber nicht gedacht, dass ich mich intensiver mit Fragen der Natur und des Schutzes derselben befassen würde; schließlich habe ich eher eine Affinität zu technischen Dingen. Aber wie das Leben so spielt – im Mai des Jahres 2009 kam ich wie die Jungfrau zum Kinde zu zwei Bienenvölkern.
Wie kommt so was? Auf dem Pferdehof, wo meine Gattin ihr Pferd stehen hat, wurde ich von dem Mann des Hauses angesprochen, ob mich Bienen und Honig interessieren würden.Interessierten mich nicht sonderlich.
Dennoch nutzte ich immer wieder mal die Gelegenheit, dem Herrn über die Schulter zu schauen, wenn er sich mit seinen Bienenvölkern befasste. Und so langsam erwachte mein Interesse. Verblüffend, mit welchen Fragestellungen man konfontiert wird, wenn man sich Gedanken darüber macht, wie man welchen Honig bekommen kann.
Da ist es dann wichtig zu wissen, wann überhaupt bestimmte Pflanzen blühen, die als Nahrung und Honiglieferant letztlich dienen können. Daraus ergibt sich nämlich der Geschmack und die Zusammensetzung. Dann: wie funktioniert denn solch ein Bienenvolk? Welche Regeln haben sie? Was ist typisch? Gibt es ungewöhnliches?
Schnell wurde mir klar: Wer sich mit Bienen abgibt, muss quer denken lernen und kann die Umwelt -ganz allgemein und auch die speziellen lokalen Aspekte- überhaupt nicht außer Acht lassen.
Und ich merkte, wie dumm und ungebildet ich hinsichtlich dieser Themenbereiche war und noch bin.
Eines Tages kam dann die Frage: „Hast du nicht Interesse, zwei Bienenvölker zu übernehmen? Da ist eine Frau, die hat das mit ihrem Sohn versucht, aber der hatte dann doch kein Interesse. Und nun sind die beiden Völker günstig abzugeben, mit allem Zubehör! Du kannst sie hier zu meinen Völkern stellen und dann machen wir das zusammen und ich zeig dir, was ich weiß und kann.“
Ich hab dann „Ja“ gesagt und ein paar Tage später war ich „Bienenkönig“.
Im Juni konnte ich dann schon meinen ersten Honig ernten – und ich muss sagen, ich war richtig stolz. Da mir meine ersten beiden Völker quasi in den Schoß gefallen waren, habe ich die erste Ernte in meinem Bekanntenkreis verschenkt.
Es ist in den aktiven Zeiten (Ab März bis Ende August / Anf. Sept.) richtig Arbeit, sich um seine Bienchen zu kümmern. Und das Schleudern usw., also die Ernte, ist richtig schwere Arbeit, wenn man nicht nur zwei Völker hat. Mittlerweile haben wir zusammen nämlich aktuell 12 Völker.
Damit komme ich zu einem weiteren Aspekt, der mich fasziniert: Die ungeheure Vitalität dieser kleinen Wesen. Wenn ich das Gewusel und Gewimmel im Bienenstock so beobachte, dann merke ich, dass jedes Tierchen immens fleißig und zielgerichtet zu Werke geht. Das Ganze mit einem hohen Tempo und permantem Volleinsatz. Der Begriff „Bienenfleiß“ kommt also nicht von ungefähr.
Es gibt ein ganz einfaches Ziel: VERMEHRUNG .
Es ist unglaublich, wie dies mit Vehemenz verfolgt wird: Wenn alles einigermaßen gut läuft, dann teilt sich ein Volk einmal im Jahr. Das heißt, am Ende eines Jahres habe ich anstatt 2 Völker dann 4 Völker. Zwei kleine zwar, aber im nächsten Frühjahr werden sie dann schon erwachsen. Da kann man sich ausrechnen, wie schnell das dann Jahr für Jahr wachsen würde: von 2 auf 4 auf 8 auf 16 auf 32 auf 64 …..
Die Natur bietet uns also das klassische Schneeballsystem an und macht sich keine Sorgen darüber, ob die Welt mal von Bienen überfüllt sein könnte.
Im echten Bienenleben klappt das natürlich nicht 1:1. Aber ich kann schon sagen, dass wir in unserem 2. Jahr -nämlich 2010- schon mit dem Problem (und unserer Unkenntnis darüber) zu kämpfen hatten, wie wir es hin bekommen, dass wir nicht unendlich weiter neue Bienenvölker bekommen; denn wir können sie ja nicht alle betreuen und haben auch nicht unendlich Stellflächen….
Nun, da haben wir dann von den Imkerfreunden aus unserem Verein Rat und Hilfe bekommen und sind zuversichtlich, dass wir das in Zukunft einigermaßen im Griff haben werden (oder doch umgekehrt?).
Warum ich davon erzähle?
Weil sich weder mal das Motto dieses Blogs hier zeigt: Alles hängt miteinander zusammen. Alles ist in Vernetzungen und Netzwerken miteinnader verknüpft.
In einem weiteren Beitrag werde ich auf den speziellen Aspekt der Gentechnik hinweisen, mit dem man als (zukünftiger) (Hobby-)Imker leider auch zu tun haben wird.
Dennoch – der eigene Honig ist ein Geschenk des Himmels (nach getaner Arbeit). Ich kann mich richtig daran erfreuen, so etwas Wertvolles zu mir nehmen zu dürfen, es selber mit hergestellt zu haben und zu wissen: Das ist richtig gute und völlig natürliche Qualität.
Summ, summ,summm …