Kann ein Marketingkonzept die Welt verändern?

Ich denke – Ja.

Krise bei Euro, Banken,Staaten und Menschen

Was wir derzeit erleben, wenn wir die Krise des Euro, der Banken, der Staatsfinanzen, der sinkenden Verdienste sehen, führt dem Einzelnen vor Augen, wie wenig er an den Entscheidungen beteiligt ist; wie sehr Entscheidungen über die Köpfe der Mehrheit hinweg fallen, wie es schon immer unter allen politischen Regierungsformen der Fall war.

Widerstand macht sich breit

Neu ist: Menschen gehen (noch nur in anderen Ländern) auf die Straßen und protestieren gegen die Kaltschnäuzigkeit des Kapitalismus und die Käuflichkeit der Politik bzw. ihre über Jahrzehnte systematisch herbei geführte Abhängigkeit von  Wirtschaft und Geldhäusern. Plötzlich sind das nicht mehr linke Spinner und Kommunisten und Sozialisten, sondern der Slogan heißt: „Wir sind die 99 Prozent.“ Fast wie in der DDR „Wir sind das Volk.“ (… und nicht Ihr!).

„Attac“ und ein paar andere Organisationen sind schon seit ca. 10 Jahren aktiv und haben die Entwicklung vorhergesehen und darauf hingewiesen. Sie wurden schlecht gemacht, als Spinner abgetan, als Bedrohung.

In der arabischen Welt gehen ebenfalls die Menschen auf die Straßen; ihre Ausgangssituation ist schlimmer und bedrückender als unsere; wir leben in Wohlstand und leisten uns eine Sozialsystem, das erheblich zum Stillhalten der viel genannten „schweigenden Mehrheit“ beiträgt. Sie kämpfen um einfache Bürgerrechte. Aber in einem ähneln ihre Situation und unsere sich schon: Das selbe Muster, das dem Widerstand zugrunde liegt: Eine politisch-ökonomische Klasse missachtet basale Grundinteressen der Mehrheitsbevölkerung.

Politik und Wirtschaft sind miteinander völlig verklebt -unsere Chance

Gleichzeitig steckt hier aber auch eine Möglichkeit für jeden von uns, auf das Geschehen Einfluss zu nehmen auf eine Art, die schon immer ungeheuer stark war, aber nie gut organisiert:

Bedingt durch die schier unlösbare Verklebung von Wirtschaft und Politik kann man diese kaum oder gar nicht voneinander trennen.

Aber: Die Macht der Konsumenten auf die Wirtschaft ist im Grunde so gigantisch groß, dass wir die Wirtschaft damit am Ring durch die Nase durch die Weltarena führen können.

Mich ärgert es schon seit Jahren,  dass es uns nicht gelingen will, eine starke Verbrauchervertretung zu formen, die durch ihr Konsumverhalten im Marktgeschehen Einfluß nimmt und grobes Fehlverhalten von Wirtschaft sanktioniert.

Einfach und menschennah müsste die Lösung sein

„Mit dem Internet müsste es doch gehen.“ dachte ich schon länger. Aber ich bin zu wenig Fachmann; und was auch hinzu kommt: Die meisten von uns, die Arbeit haben, arbeiten so viel, dass es schwer ist, „nebenbei“ noch die Weltrevolution zu organisieren.

Einfach müsste es sein; im Alltagsleben müsste es statt finden können; integriert müsste es sein in die Handlungen, die Menschen täglich verrichten. Es müsste  nicht „neben dem Leben“ und zusätzlich statt finden, sondern  immer und überall möglich sein.

Es müsste die wirtschaftlichen Formen begünstigen, die menschenfreundlich ausgerichtet sind und jene wirtschaftlich meiden, die ihre Macht missbrauchen.

Geldwirtschaft – Realwirtschaft

Da wäre ein Auswahlkrieterium z.B., ob es sich um ein börsenorientiertes Unternehmen handelt, das in wirtschaftlichen Scheinwelten agiert; oder ob es sich um ein Unternehmen aus der sog. „Realwirtschaft“ handelt – also, ob dieses Unternehmen reale Werte schafft oder nicht.

Dann sollten die Produktpalette und die Produktionsformen ethischen Mindestanforderungen standhalten: Keine Kinderarbeit; faire Bezahlung; ökologische und energiefreundliche Produktion usw.

Die normalen Menschen sollten die Möglichkeit haben, sich über solche Standards zu informieren, und zwar über jedes Unternehmen. Alle Unternehmen müssten immer wieder geprüft werden, die Ergebnisse müssten aktualisiert und im Internet veröffentlicht werden.

Dazu eine passende, „demokratische Marketingform“

Und dann müsste man noch eine Marketingform fördern, die genau diese Aspekte unterstützt und fördert.

Die Menschen sollten nicht nur in ihrer Rolle als Kunden mitwirken können; sie sollten direkt Einfluss nehmen können, indem sie „ethische Unternehmen“ aktiv unterstützen und weiter empfehlen; so steuern sie aktiv am Kundenstrom der Unternehmen mit. Gleichzeitig bedeutet das auch, dass anders eingestellte Firmen das Nachsehen haben, weil sie auf Kunden verzichten müssen.

Das sogenannte „reine Empfehlungsmarketing“, nicht vermischt mit anderen Formen wie Direktmarketing usw., ist ein solcher Weg und wird m.M.n. in den nächsten Jahren Teile der Wirtschaft umwälzen und demokratisieren.

Reines Emfehlungsmarketing funktioniert auf Dauer nur, wenn Produktpalette, Umgang mit Kunden und Empfehlungspartnern  und die ethische Einstellung des Unernehmens tadellos sind.

Gleichzeitig ist es eine mächtige Form der Einflußnahme auf die Wirtschaft durch die Kunden; und ein Emanzipierungswerkzeug für sehr große Bevölkerungsteile, wenn sie darin aktiv werden.

Zu den einzelnen Aspekten:

„Langelebigkeit eines Unternehmens mit wirtschaftlichem Erfolg“ – gibt es nur, wenn eine Unternehmen sich in allen Aspekten der Erhaltung und Weiterentwicklung von Qualität verschreibt.

Denn: Kein Kunde empfiehlt auf Dauer ein mieses Unternehmen weiter, da sein eigenerRuf darunter leiden würde – sein wichtigstes Kapital.

Zur „Qualität“ gehört außerdem, dass ein Unternehmen, das ausschließlich auf dem Weg der persönlichen Empfehlung zu Neukunden kommt (also nicht durch andere Formen der Werbung), diesen werbenden Partner fair bezahlt und ihn nicht mit einer  billigen Prämie (einem Satz Schneeketten; einem Gutschein) abspeist.

Ein Empfehlender Kunde müsste in die Lage versetzt werden, dadurch zu einer dauerhaften Umsatzbeteiligung zu kommen bezogen auf die Einnahmen, die die Firma durch seine Vermittlung erzielt. Und zwar für die gesamte Zeitspanne, in der die Firma am Verkauf eines Produktes verdient.Bei Verbrauchsprodukten also auch über Monate und Jahre, wenn sie denn solange auch bezogen werden.

Etwas, das fast jeder kann

Für fast jeden Menschen ist es in seinem Alltag möglich, anderen Menschen eine Information über etwas zu geben, das er gut findet – nichts anderes ist ja eine Empfehlung.

Empfehlungen sind kleine Erzählungen oder Geschichten über Erlebnisse, die für einen selbst etwas besonders Positives enthalten, das man anderen nicht vorenthalten will (ein guter Film; eine gute Urlaubsmöglichkeit usw.).

Empfehlungen können aber auch Erzählungen sein, die andere Menschen vor etwas Negativem warnen.

Negative Informationen werden etwa mit dem Faktor 10 öfter mitgeteilt als Positive; außerdem beschwert sich nur etwa 1 unzufriedener Kunde bei einem Unternehmen, um eine Änderung herbei zu führen; die anderen unternehmen nichts, erzählen aber um so mehr darüber und sorgen so für ein schlechtes Image..

Ein Grundbedürfnis von Menschen – deshalb so einflussreich

Für reine Empfehlungsunternehmen bedeutet dies somit, auf seriöse und kundenfreundliche Umgangsformen besonders großen Wert legen zu müssen; ansonsten kann Kundenbindung nicht gelingen.

Einander von positiven und negativen Erfharungen zu berichten ist ein Grundbedürfnis und sicherte in den Kulturen mit mündlicher Informationsübermittlung die Gesellschaften vor Gefahren oder zeigte neue Wege auf.

Das Demokratische und Emanzipatorische daran

Die gesellschaftliche Bedeutung  ergibt sich aus dem Umstand, dass man  für das Empfehlen keine besonderen Bildungsabschlüsse besitzen muss. Das kann man fast an jedem Ort, zu vielen Gelegenheiten mit fast jedem Menschen praktizieren.

Auch Menschen, die es in ihrer Schullaufbahn nicht geschafft haben, gute Erfolge zu erzielen, können hervorragende Empfehler sein und dabei Talente einsetzen, die in Schule weniger gefragt sind. Auch braucht man keine langjährige Ausbildung zu machen, die entweder Zeit oder Geld kostet oder beides, wenn man in einer Lernpahse kein Einkommen erzielen kann.

Das Mächtige daran

Man stelle sich vor, insgesamt 10% der deutschen Konsumenten würden aktiv durch das Empfehlungsmarketing a) Einfluss nehmen auf die Firmenpolitik; b) Warenströme lenken; c) unabhängig von ihrer sonstigen Lebenssituation ein zusätzlichers Einkommen aufbauen und dadurch gegenüber ihrem aktuellen Arbeitgeber unabhängiger werden oder überhaupt zum ersten Mal im Leben die materielle Gestaltung selber in die Hand nehmen.

Das wäre für die Wirtschaft quasi eine Katastrophe – sofern sie kein Interesse an selbst bestimmten Menschen hat sondern diese lieber selber „informieren“  und deren Einkaufsverhalten steuern will; ganz zu Schweigen von Beteiligungen an Umsätzen; wenn der Mensch nicht mehr nur der zahlende Esel bleibt sondern sich zum Partner des Unternehmens mausert, auf den es angewiesen ist.

Wir wissen, dass in allen Branchen von den Unternehmen um wenige Prozentpunkte gekämft wird – oft mit ganz harten Bandagen und unsauberen Mitteln.

Der Unterschied

Bei reinem Empfehlungsfirmen wird es das nicht geben. Jeder Skandal würde sich verheerend auswirken. Ohne Kunden könnte jede Firma einpacken. Empfehlungsunternehmen sind nicht aggressiv sondern kooperativ und konstruktiv in ihrer Grundausrichtung.

Die gute Information zum Schluss

Wir haben für uns diese gute Firma gefunden, durch die wir das Prinzip des reinen Empfehlens überhaupt erst kennen gelernt haben.

Unser Ziel ist es, auf diesem Weg uns selber und so vielen Menschen wie möglich dieses „demokratische Mittel der Emanzipation“ an die Hand zu geben und damit für jeden den Weg zu mehr Selbstbestimmung durch größere materielle Unabhängigkeit zu eröffnen.

Wer nun für sich überlegt, ob das Empfehlen im Sinne eines Marektingkonzeptes für ihn interessant ist, der kann dazu einiges auf unserer Hompage erfahren:

www.network.neupe.de

Über Ruedi

Zusammenhänge machen mich neugierig. Da immer alles mit den Zusammenhängen zusammen hängt, kann man nichts losgelöst betrachten. Ich bin über 50 Jahre alt, Großvater, Vater und Ehemann und freue mich darauf, neue Denkweisen kennen zu lernen und Neues aus zu probieren - wie z.B., eine gewisse Öffentlichkeit im Internet zuzulassen, von der ich weiß, dass ich sie nicht mehr zurück nehmen kann. Puh!
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